Trend im FM – Teil 1: Nachhaltigkeit
Wohin entwickelt sich das Facility Management? In dieser Serie gehen wir dieser Frage auf den Grund.
Im ersten Teil geht es um die wachsende Bedeutung eines nachhaltigen Gebäudebetriebs und dass dieser bereits bei der Planung beginnt.
Nachhaltiges Facility Management wird Standard
Die Nachfrage nach nachhaltigen FM-Dienstleistungen nimmt zu. Kunden legen immer mehr Wert auf Umweltbewusstsein und wollen von den Einsparmöglichkeiten durch einen niedrigen Ressourcenverbrauch profitieren. Der Branchenverband GEFMA hat darauf reagiert und bereits vor zwei Jahren die Zertifizierung „Nachhaltigkeit im Facility Management“ entwickelt.
„Wir haben festgestellt, dass Kunden zunehmend nach einem Standard zum Thema Nachhaltigkeit gefragt haben“, erläutert Dr. Elke Kuhlmann, Geschäftsführerin der GEFMA, den Schritt. „Etwa 80 Prozent der Lebenszyklus-Kosten einer Immobilie entstehen im Betrieb. Ein an Nachhaltigkeit orientiertes Facility Management hilft, diese Kosten zu senken und die Umwelt zu schützen.“
Ein geschulter Auditor beurteilt den Betrieb einer Immobilie anhand verschiedener Nachhaltigkeitskriterien, zum Beispiel das Energie- und Wassermanagement und die Raum- und Trinkwasserqualität. „In Zukunft wollen wir eine Clusterzertifizierung für Gebäude gleicher Struktur, beispielsweise Filialketten, anbieten und damit den nächsten Schritt hin zu einem nachhaltigen Facility Management gehen“, so Dr. Elke Kuhlmann.
Effizienter Betrieb beginnt bei der Planung
Ein nachhaltiges Gebäudemanagement beginnt idealerweise schon bei der Planung und dem Bau einer Immobilie. Das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) bewertet die Qualität eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus hinweg, also auch die Schaffung von Voraussetzungen für die optimale spätere Bewirtschaftung. Der Gebäudedienstleister Caverion verfügt über einen eigenen internen DGNB Berater, der die Umsetzung der strengen Vorgaben überwacht.
Darüber hinaus unterhält das Münchner Unternehmen ein eigenes Kompetenzcenter „Design & Build“. „Eine gute Planung unter Berücksichtigung des späteren Bedarfs ist Voraussetzung für den effizienten Betrieb einer Immobilie“, weiß André Preußler, der den Bereich Planung im Kompetenzcenter leitet. Vor allem bei Bauprojekten von Investoren wurden die Anforderungen an einen späteren effizienten Betrieb bislang nur unzureichend berücksichtigt, da der Fokus auf den Investitionskosten liegt. Und das obwohl diese über den gesamten Lebenszyklus betrachtet nur 20 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.
„Wir kennen das Problem, beobachten derzeit aber eine Trendwende“, sagt André Preußler. „Gebäude lassen sich leichter vermarkten, wenn die Betriebskosten niedrig ausfallen. Vor allem im Wohnungsbau achten die Mieter immer stärker darauf. Bauherren entscheiden sich deshalb zunehmend für energieeffiziente Lösungen.“ Die Aufgabe eines beratenden Planers bestünde darin, die Höhe der Einsparmöglichkeiten bei einem jahrzehntelangen Betrieb aufzuzeigen, damit sich baubegleitendes FM als Standard durchsetzen könne.
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