Zu 100 Prozent: Unabhängig. Effizient. Warm. Der Energieversorger Energie-Wende-Garching (EWG) versorgt die Stadt Garching mit nachhaltiger Erdwärme. Doch grüne Energie ist nicht automatisch effiziente Energie. Als Kooperationspartner sorgt Caverion für die technische Betriebsoptimierung - mit durchschlagendem Erfolg.
„Allein durch die Minimierung der Rücklauftemperatur stieg die Wärmeleistung, die wir 2022 zur Verfügung stellen konnten, von insgesamt 7.500 kW auf annähernd 10.000 kW, also um 33 Prozent. In der Optimierung der Anlagen steckt somit ein enormes Effizienzpotenzial.“
Christian Maier, Geschäftsführer der Energie-Wende-Garching
56%
der gesamten Endenergie wurde 2018 in
Deutschland als Wärme genutzt
278 MWh
eingesparte Wärme in 11 Monaten
allein an einer gewerblichen Liegenschaft
68,7 t
weniger CO2-Ausstoß
im selben Zeitraum
2021 wurde Caverion beauftragt, eine Analyse bei einer der angeschlossenen gewerblichen Liegenschaften durchzuführen. Grund: das Warmwasser erreichte im gesamten Komplex eine maximale Temperatur von gerade einmal 35 Grad Celsius. Bei der Fehlersuche zeigten sich rasch weitere Effizienzpotenziale an der Hydraulik, der Heizungsanlage bis hin zu den eingesetzten Fancoils und dem Betonkern. Schon zwei Monate später wurde Caverion mit den Umbaumaßnahmen beauftragt.
Heute verbindet eine Kooperation Caverion mit der Energie-Wende-Garching. Insgesamt zehn Analysen sowie zwei weitere umfangreiche Betriebsoptimierungen angeschlossener Liegenschaften führten zu seiner deutlich besseren Auslastung des Wärmenetzes. Tendenz weiter steigend. Zusätzliche Kunden konnten so mit aufgeschaltet werden. Gleichzeitig konnte der Einsatz fossiler Brennstoffe in Spitzenlasten deutlich reduziert werden. „Gerade bei gewerblichen Kunden ergibt sich daraus durchaus auch ein Standortvorteil für die Region rund um Garching“, so Christian Maier, Geschäftsführer der Energie-Wende Garching.
Energie-Wende-Garching ist ein öffentlich getragener Fernwärmeversorger für das Stadtgebiet Garching. Im Jahr 2011 hat die EWG nach erfolgreichen Bohrungen die Geothermie-Heizzentrale in Betrieb genommen. Dabei strömt das 74 Grad Celsius heiße Wasser aus 2.200 Metern Tiefe in das Fernwärmenetz und liefert die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser. Zu den Kunden zählen öffentliche Einrichtungen, Institute des Hochschul- und Forschungszentrums sowie Gewerbebetriebe und Privathaushalte.
Die Grafik ist eine vereinfachte Darstellung der Funktionsweise des Wärmenetzes. Klicken Sie auf die Infopunkte, um mehr zu erfahren.
Mehr zur Wärmequelle
Bei der Energie-Wende-Garching handelt es sich um einen regionalen Wärmeversorger. Die Wärme wird dabei zu 75 Prozent aus der Geothermie gewonnen, also der natürlichen Temperatur des Wassers, das aus einer Tiefe von rund 2.200 Metern gewonnen wird. 25 Prozent der Wärme wird durch Einsatz von Gas gewonnen, mit dem in Spitzenlasten das Wasser vor allem in der kalten Jahreszeit zusätzlich erwärmt wird. Die zur Verfügung stehende Wärmeleistung beträgt heute 10 MWh/a. Das war nicht immer so.
Das Wasservolumen und damit die Wärmemenge sind begrenzt. Allerdings kann durch eine Reduzierung der Rücklauftemperatur des Wassers, zusätzliche Energie aus dem vorhandenen Volumen gewonnen werden. Die Vorlauftemperatur, also die Temperatur des Wassers bei Austritt an die Oberfläche beträgt rund 70 Grad Celsius.
Maßnahmen und Ergebnisse
Bei Grüner Wärme hat mehr Spreizung zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur zwei positive Effekte. Der Trick heißt Exergie. Exergie ist der Anteil der genutzten (gewandelten) Energie.
Ziel der technischen Maßnahmen ist daher eine hohe Temperaturspreizung.
Jedes Gebäude bringt dafür unterschiedliche Voraussetzungen mit. Die Caverion Experten erarbeiten individuelle Lösungen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Beitrag zum Klimaschutz
Das Beispiel Energie-Wende-Garching zeigt, dass in diesem Fall Energieeffizienz und erneuerbare Energien Hand in Hand gehen. So musste im Winter bislang, wenn alle Ventile geöffnet wurden, zeitweise mit Gas nachgefeuert werden. Durch eine optimierte Spreizung im Zuge verbesserter Anlageneffizienz durch Caverion konnte dies weitgehend eliminiert werden. Zudem kann durch jeden weiteren Anschluss und der damit verbundenen Vermeidung fossiler Brennstoffe zusätzlich CO2 eingespart werden.
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