… brachte aus dem Süden Europas die üblichen Schreckensmeldungen. Unkontrollierte Waldbrände forderten Menschenleben, Hotelgäste mussten ins Meer flüchten, die Brandschäden waren insgesamt erheblich. Aber auch hierzulande mussten wir erfahren, dass Brandrisiken eben nicht nur im Gebäude lauern. Der großflächige Böschungsbrand an der Bahnstrecke in Siegburg stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie gefährlich die extreme Hitze und die wochenlange Dürre sind. Bevor die Feuerwehr es verhindern konnte, griff das Feuer auf Wohnhäuser über. Es gab zahlreiche Verletzte.
Eine Bilanz des Deutschen Wetterdienstes brachte die Gewissheit: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 war es noch nie so heiß und trocken wie in diesem Jahr, von April bis Juli. Vieles deutet darauf hin, dass solche „Jahrhundertsommer“ uns in Zukunft noch öfter blühen werden. Das sollte Anlass für eine neue Risikobewertung bei Brandlasten sein. Dass Gebäude auch Brandschutz von außen benötigen, damit hätten im sonst eher humiden Deutschland wohl nur die wenigsten gerechnet.
… ist aber immer ein integratives Konzept, das die individuellen Gegebenheiten, Brandlasten und -Ausbreitungsgeschwindigkeit sowie andere Risiken mit einbeziehen muss. Auf Basis einer solchen Analyse und der gesetzlichen Vorgaben wird dann ein System erarbeitet und installiert. Nass- und Trockensprinkler, mit und ohne Schaumzumischung, Hoch- und Niederdruck-Wassernebel: Die stationäre Sprinkler- und Löschtechnik ist heute ebenso vielfältig wie die Brandrisiken. Geschulte Monteure bauen die Brandschutz- und Sprinklertechnik termingerecht ein und übernehmen auf Wunsch die Wartung von Sprinkler- und Löschanlagen nach den Standards von FM Global, IRI International, NFPA und TRVB S127. Intelligente Überwachungssysteme sorgen für maximale Anlagenverfügbarkeit.
Auch Hausfassaden lassen sich übrigens mit Sprühflutanlagen gegen Funkenflug und Strahlungshitze schützen. Sie kommen bisher vor allem bei Holzhäusern zum Einsatz; das könnte sich aber schon bald ändern. Denn der Böschungsbrand in Siegburg zeigt, wie schnell die Dachstühle von Stein-Gebäuden in Flammen stehen können.
… sind allerdings nicht eben das Lieblingskind vieler Gebäudeplaner und -betreiber in Deutschland. Das ist verständlich: Schließlich sind sie ein Kostenfaktor. Oft wird nur installiert, was die Gesetze und die Sachversicherer vorschreiben. Brandschutz nach dem Sankt-Florians-Prinzip: Man verlässt sich gern darauf, dass es die anderen erwischt. Und wenn es wirklich mal zu einem Brand im Betrieb kommen sollte: Dafür gibt es ja schließlich die Versicherung!
Diese Hoffnung greift aber dann doch etwas zu kurz. Statistiken zeigen nämlich: 43 Prozent der Unternehmen sind kurz nach einem Brand insolvent, für weitere 28 Prozent der von einem Feuer betroffenen Firmen folgt die Pleite innerhalb von drei Jahren – trotz der Brandversicherung!
Was viele unterschätzen: Mittelbare Brandschäden, zum Beispiel verlorene Kundenbeziehungen nach einer Betriebsunterbrechung, lassen sich nicht versichern. Dasselbe gilt für Imageverluste: Wer sich als Gast bei einem drohenden Hotelbrand erst einmal durch einen Kopfsprung in ein nahegelegenes Gewässer in Sicherheit bringen muss, wird beim nächsten Urlaub wohl ein Ferienziel mit besserem Sicherheitskonzept buchen.
Anlagentechnischer Brandschutz ist eben langfristig doch die preiswertere Lösung!
Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann