… wenn es um fossile Energieträger geht. Denn sie müssen in Deutschland praktisch vollständig importiert werden. Mehr als 25 Milliarden Euro* geben wir Jahr für Jahr allein für Rohölimporte aus. Geheizt wird auch viel mit Erdgas, das ebenfalls hierzulande kaum zu finden und in seiner Preisentwicklung ans Öl gekoppelt ist.
Als Gebäudebetreiber will und sollte man stets langfristig planen – aber dazu müsste man halt wissen, wie sich zum Beispiel die Brennstoffkosten in naher und ferner Zukunft verhalten werden. Es ist aber gerade die politische Dimension, die solche Prognosen derzeit fast unmöglich macht. Wer hätte zum Beispiel noch vor wenigen Jahren gedacht, dass ein Machtwechsel in den USA und die Staatskrise in Venezuela den Preis für das Barrel Rohöl derart schnell nach oben treiben würden? Die Märkte werden schnell mal nervös und reagieren auf den tatsächlichen oder potenziellen Ausfall von Rohstoffproduzenten mit zum Teil heftigen Kursausschlägen.
Man könnte jetzt natürlich darüber spekulieren, ob die Politik Donald Trumps im „Iran Deal“ nun richtig oder falsch ist, man könnte auch darüber nachdenken, wie man dem Ölproduzenten Venezuela am besten wieder auf die Beine hilft. Man könnte sich außerdem darüber echauffieren, dass wir mit unseren Petro-Euros Regime finanzieren, deren politische Ziele vielleicht nicht so ganz die unseren sind. Aber: Politik überlassen wir bei Caverion lieber den Politikern.
Was wir allerdings aus den momentan etwas unruhigen Zeiten lernen können: Wer glaubt, die Preise für fossile Energie auch nur annähernd vorhersagen zu können, hat seine Rechnung ohne die politischen Akteure gemacht, die auf den Rohstoffreserven sitzen – und ihre ganz persönlichen Strategien verfolgen. Und dazu gehören nun mal „Deals“, deren Regeln sicher nicht wir bestimmen. Viele hoffen ja immer noch, es werde in unserer globalisierten Welt letztlich doch die Vernunft siegen; denn die Rohstofflieferanten sind ja in gewisser Weise von uns abhängig – und folglich an guten Beziehungen und bezahlbaren Preisen interessiert. Kann gut gehen, muss aber nicht!
… wenn man sich von fossilen Energieträgern so weit wie möglich unabhängig macht. Wer Energie einsparen will, der muss zunächst Einiges investieren, das ist wahr. Wer aber in energetische Sanierung, Solaranlagen, Wärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung investiert, macht seine Kosten vorhersehbar und berechenbar. Er kann langfristige Finanzierungen zu fixen Konditionen abschließen – und dann präzise ausrechnen, wann sich sein Einsatz amortisiert.
Wer dann der 46. Präsident der Vereinigten Staaten wird, wie weit die Reformen in Saudi-Arabien gehen, ob Venezuela endlich aus der Krise findet – und wer in Zukunft welche „Deals“ macht, darüber braucht er sich – zumindest aus ökonomischer Sicht – nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Wer in energiesparende Technologie investiert, der macht immer einen guten Handel: Er schafft finanzielle Planungssicherheit in politisch unsicheren Zeiten.
Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann, * Quelle: Statista