David Gies hat nach zweieinhalb Jahren seine Ausbildung zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme bei Caverion als bundesweit Bester seines Jahrgangs abgeschlossen. Unsere Lehrlinge landen regelmäßig weit oben im Ranking der Industrie- und Handelskammer. Warum das so ist, darüber sprachen wir mit Martin Liebold, Leiter Ausbildung bei Caverion.
Ein Caverion Azubi hat es dieses Jahr ganz an die Spitze geschafft. Ist das eher die Ausnahme oder die Regel?
Liebold: Sagen wir, es ist kein Einzelfall: Unsere Auszubildenden gehören oft zu den Prüfungsbesten der Kammern und Schulen – aber, dass David Gies es ganz nach oben geschafft hat, darauf sind wir natürlich besonders stolz.
Was ist das Erfolgsgeheimnis? Ist es die Qualität Ausbildung – oder eher das Talent der Bewerber?
Liebold: Beides, würde ich sagen. Ausbildung hat bei Caverion einen sehr hohen Stellenwert – wir bieten aber auch solide und zukunftsweisende Karriereoptionen: Durch die Installation energieeffizienter und damit klimaschonender Technik leisten wir unseren Beitrag zum Umweltschutz. Deshalb entscheiden sich viele engagierte, talentierte junge Leute ganz bewusst für uns – Jugendliche, die in ihrer Tätigkeit mehr sehen als den Job, den reinen Broterwerb …
… aber bewerben sich denn die ganz Guten nicht zuerst bei den ganz Großen?
Liebold: Nicht unbedingt. Sicher, große Namen haben nach wie vor große Anziehungskraft; aber viele entscheiden sich bewusst für den Mittelstand, weil hier Spitzentechnik und Fachwissen noch ein ganzes Stück individueller und familiärer vermittelt werden. Hier haben wir uns inzwischen einen sehr guten Ruf in der Branche aufgebaut und wir beweisen Jahr für Jahr: Spitzenleistungen gibt es nicht nur bei den ganz Großen.
Und worauf ist dieser gute Ruf begründet – außer auf den Ergebnissen?
Liebold: Gerade bei Service- und High-Tech-Unternehmen gilt doch: Der Mitarbeiter ist entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg im Markt. Deswegen sind hohe Ausbildungsqualität und, ganz wichtig, individuelle Förderung schon immer Bestandteil unseres Geschäftsmodells: Wir bilden unseren eigenen Nachwuchs aus und machen uns damit unabhängiger vom oft leergefegten Arbeitsmarkt. Hierfür sind wir auch bereit zu investieren: Wir sehen in unseren Azubis nicht die billigen Handlanger von heute, sondern die unternehmenstragenden Mitarbeiter von morgen. Daher steht bei der Ausbildung der Azubi an erster Stelle – und nicht so sehr das Unternehmen.
Was bedeutet das für die Ausbilder?
Liebold: In erster Linie: viel Verantwortung. Sie müssen nicht nur Wissen und Fertigkeiten vermitteln, sondern den Azubis auf Augenhöhe begegnen, motivieren und erklären; den jungen Mitarbeiter dort abholen, wo er ist. Aber sie können sich bei uns auch auf optimale technische und organisatorische Voraussetzungen stützen: Caverion betreibt moderne, gut ausgerüstete Lehrwerkstätten in vielen Städten Deutschlands, zum Beispiel in Leverkusen und Stuttgart. Ausbilder sein bei Caverion, das bedeutet: permanente persönliche Weiterbildung, Austausch untereinander und mit externen Gremien …
… welchen Gremien?
Liebold: … PAL, zum Beispiel, die Prüfungsaufgaben- und Lehrmittelentwicklungsstelle der Industrie- Handelskammer. Zu ihren Aufgaben gehört die Erstellung von Prüfungsaufgaben der IHK-Prüfungen für gewerbliche Berufe, bundesweit.
Und David Gies?
Liebold: … der freut sich natürlich über seine Auszeichnung, auch wenn aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie die offiziellen Feierlichkeiten leider ausfallen mussten. Er selbst war allerdings überrascht vom eigenen Erfolg. Stand heute, wird er bei uns bleiben – obwohl ihm als bundesweit Bestem jetzt natürlich sehr viele Türen offenstehen. Aber Caverion ist halt auch bundesweit ein Spitzenarbeitgeber …
… den man bestimmt noch besser machen könnte. Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Liebold: … mehr Frauen in der Ausbildung. Ich wünsche mir engagierte junge Kolleginnen, die sich unvoreingenommen über eine Karriere in der Gebäudetechnik informieren – vielleicht stellen sie ja dann fest: Das ist genau das Richtige für mich. Ich meine: Nicht nur in deutschen Vorstandsetagen und in der Politik sollten Frauen stärker vertreten sein. Der Teamarbeit kann das nur guttun.
Text: Eva-Maria Beck, Illustration: Thomas Hardtmann